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Fernbetreueung in der Region: Eine Zusammenarbeit zwischen Rivas und Huisarts en Zorg (HenZ)

Im Beatrix-Krankenhaus und in Hausarztpraxen in der Region Gorinchem wird der Druck auf die Pflege durch eine innovative Zusammenarbeit zwischen der Rivas Zorggroep und Huisarts en Zorg (HenZ) reduziert.  

Menschen mit chronischen Erkrankungen wie COPD, Asthma, Herzinsuffizienz und erhöhtem Gefäßrisiko geben ihre Messungen selbst zu Hause über die Patient Journey App ein. Ein digitales Team von ambulanten Pflegefachkräften überwacht diese Daten genau.

Wenn nötig, werden Überweisungen an den Haus- oder Facharzt oder die Haus- oder Fachärztin vorgenommen. Diese hybriden Pflegepfade führen zu einer effizienteren Pflege und weniger unnötigen Konsultationen.

Die Herausforderung

Die steigende Nachfrage nach Pflegeleistungen aufgrund einer alternden Bevölkerung und komplexerer Erkrankungen setzt die Gesundheitseinrichtungen unter großen Druck. Die herkömmlichen Pflegepfade reichen nicht mehr aus, um allen rechtzeitig zu helfen. Menschen mit chronischen Erkrankungen müssen regelmäßig untersucht werden, was den Gesundheitsdienstleistenden viel Kapazität abverlangt. Die Nachfrage nach einer Lösung, die die Pflege für diese Menschen einfacher, zugänglicher und effizienter macht, wuchs.

Die Lösung

Rivas und HenZ haben hybride Pflegepfade entwickelt, bei denen die häusliche Überwachung eine zentrale Rolle spielt. Mit der Patient-Journey-App können Menschen ihre eigene Gesundheit zu Hause überwachen. Messungen wie Atemfrequenz oder Blutdruck werden sicher an ein digitales Team von ambulanten Pflegefachkräften übermittelt. Dieses Team wertet die Daten aus und entscheidet, ob ein Haus- oder Facharzt oder eine Haus- oder Fachärztin hinzugezogen werden sollte. Das senkt den Druck auf die Pflege, reduziert die Zahl der (ambulanten) Termine und gibt den Menschen mehr Kontrolle über ihre Gesundheit.

Mieke van der Wielen- Schmeits ist Innovationsprojektleiterin bei HenZ

Mieke van der Wielen-Schmeits, Innovationsprojektleiterin bei HenZ, erklärt: „Einzigartig ist, dass wir die Pflegepfade in der Patient-Journey-App linienunabhängig angelegt haben. Personen, die die App nutzen und aufgrund einer Verschlimmerung der Symptome von der ersten auf die zweite Behandlungslinie (oder umgekehrt) verwiesen werden, können dieselbe App weiterhin nutzen. Das Messprotokoll ändert sich und die Informationen in der App werden entsprechend der gesundheitlichen Situation aktualisiert. Das digitale Stadtteilteam spielt hier eine entscheidende Rolle, um diese Menschen schnell an die richtigen Gesundheitsdienstleistenden weiterzuleiten.“

Seit der Einführung dieser hybriden Pflegepfade nutzen bereits mehr als 450 Menschen in der Region Gorinchem die App. Dieser Ansatz führt nicht nur zu weniger Wiedereinweisungen, sondern auch zu einer deutlichen Reduzierung der Kontrolltermine. Für Menschen mit COPD ist es zum Beispiel ein großer Vorteil, eine App für den Hausarzt bzw. die Hausärztin und das Krankenhaus zu nutzen. Sie müssen nicht mehr verschiedene Systeme verwenden, was für Übersicht und Komfort sorgt.

Verknüpfung des hausärztlichen Informationssystems (HIS)

Um die Zusammenarbeit zwischen dem digitalen Team und den Hausärzt(inn)en weiter zu optimieren, wurde eine Verknüpfung zum hausärztlichen Informationssystem (HIS) hergestellt. Dies ermöglicht Hausärzt(inn)en und Praxispersonal einen sofortigen Zugriff auf die Überwachungsdaten ihrer Patient(inn)en, ohne zusätzliche Anmeldung oder Aktionen. Das spart Zeit und sorgt für eine reibungslosere Zusammenarbeit zwischen Primär- und Sekundärversorgung.

Sinnvolle Pflege für die Zukunft

Der Erfolg dieser hybriden Pflegepfade steht im Einklang mit den Zielen der Vereinbarung über die integrierte Versorgung (Integraal Zorgakkoord, IZA), wonach bis 2026 70 % der Wege innerhalb der Pflege hybrid sein sollen. Dies erfordert eine weitere Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern, Hausärzt*innen, Gesundheitsdienstleistenden und Technologiepartnern.

Han van ‚t Hof, Leiter des Zorg-Dichtbij-Programms bei Rivas, fügt hinzu: „Wir halten diese Art der Pflege für die Zukunft für unerlässlich. Nicht nur, weil wir so mehr Menschen helfen können, sondern auch, weil wir die Pflege persönlicher gestalten. In Zukunft wollen wir die Pflegepfade auf neue Erkrankungen ausweiten, um noch mehr Menschen zu erreichen.“

Wir haben mit fünf Pflegepfaden begonnen, und inzwischen haben sich mehr als 450 Menschen angeschlossen. Das Schöne ist, dass sich die Menschen durch die ständige Überwachung sicher fühlen und in vielen Fällen auch Familienmitglieder, wie z. B. Kinder, aktiv an dem Prozess teilnehmen.

Fazit

Die Zusammenarbeit zwischen Rivas und HenZ zeigt, dass hybride Pflegepfade ein wirksames Mittel sind, um die Pflege zugänglicher und effizienter zu gestalten. Durch die häusliche Überwachung gewinnen die Menschen mehr Kontrolle über ihre Gesundheit und die Gesundheitsdienstleistenden werden entlastet. Dieser innovative Ansatz ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und zukunftssicheren Pflege.