Webinar | Von der Aufnahme bis zur Genesung: Optimierung der Versorgung mit Patient Journey.

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Das Jeroen Bosch Krankenhaus integriert die Patient Journey

Patientenbegleitung über die Patient Journey-App

Die Anästhesie-Abteilung des Jeroen-Bosch-Krankenhauses (Jeroen Bosch Ziekenhuis (JBZ)) hat die Patient-Journey-App eingeführt, um das präoperative Screening (POS) effizienter zu gestalten. Über die App füllen die Patient(inn)en einen Triage-Fragebogen aus und werden dann durch den Prozess bis zur Operation begleitet.

Neues POS-Konzept

Die COVID-19-Pandemie zwang das JBZ zum schnellen Handeln. Wahloperationen mussten reduziert werden, doch die wesentlichen Behandlungen in der Onkologie, Traumatologie und Geburtshilfe wurden fortgesetzt. Dies erforderte eine neue Herangehensweise an das POS, wo bisher jährlich etwa 18.000 physische Konsultationen stattfanden. Vor der Einführung der App wurden die Patient(inn)en von den Anästhesist(inn)en manuell für eine physische oder telefonische Konsultation ausgewählt, was zeitaufwändig und ineffizient war und zu unerwünschten Abweichungen bei der Beurteilung führte.

Triage in der Patient-Journey-App

Um den Prozess zu rationalisieren, entwickelten die Anästhesist(inn)en einen Triage-Algorithmus (PACMAN), der in die Patient-Journey-App integriert wurde. Patient(inn)en, die für eine Operation in Frage kommen, werden aufgefordert, die PJA zu nutzen. Einer der ersten Schritte in der App besteht darin, einen Triage-Fragebogen auszufüllen. Anhand der Antworten bestimmt der Algorithmus, ob eine telefonische Beratung ausreicht oder ob ein persönliches Gespräch notwendig ist. Dieses System reduziert die Zahl der ärztlichen Konsultationen um 70 %, ohne dass es zu mehr perioperativen Komplikationen kommt.

„Die Verknüpfung mit der ePA stellt sicher, dass die Patient(inn)en automatisch zur Patient-Journey-App eingeladen werden, wenn eine Operation indiziert wird. Diese Verknüpfung ist angesichts der großen Zahl von Patient(inn)en, die die App nutzen, unerlässlich.

Vorteile für Patient(inn)en, Personal und Krankenhaus

Durch die Triage können 70 % der Patient(inn)en sicher am Telefon untersucht werden, was zu einer erheblichen Verringerung der Zahl der physischen POS-Konsultationen führt. Da eine telefonische Beratung weniger Zeit in Anspruch nimmt als eine physische Beratung, ist auch der Arbeitsaufwand für das POS-Personal geringer. Außerdem ist eine bessere Planung möglich, weil das telefonische Screening Patient(inn)en mit weniger Begleiterkrankungen betrifft. Durch diese effizientere Terminplanung wird weniger POS-Personal zur Bewältigung des Patient(inn)enstroms benötigt, was eine Einsparung von rund 100.000,- Euro jährlich bedeutet. Mit anderen Worten: Die Vorab-Triage ermöglicht eine Steigerung der Kapazität um 20 % bei gleichem Personaleinsatz. Außerdem müssen Patient(inn)en, die für eine telefonische Beratung in Frage kommen, nicht ins Krankenhaus kommen, was Zeit und Geld spart und Arbeitsausfälle für die Patient(inn)en reduziert.

 

Die Implementierung hat zu einer Kapazitätssteigerung von 20 % geführt. Eine Einsparung von 100.000 € bei gleichzeitiger Verringerung der Arbeitsbelastung und höherer Arbeitszufriedenheit.

Patient(inn)enberatung und Erfahrung

Die App bietet nicht nur eine effizientere Triage, sondern führt die Patient(inn)en auch durch den gesamten präoperativen Prozess. Über Push-Benachrichtigungen werden die Patient(inn)en über wichtige Termine informiert, z. B. Nüchternheit oder das Absetzen von Blutverdünnern. Der Zeitpunkt der Push-Benachrichtigungen ist an das Operationsdatum gekoppelt. Wenn sich das Datum unerwartet ändert, wird der Zeitpunkt der Push-Benachrichtigungen automatisch entsprechend angepasst. Diese kontinuierliche Beratung stellt sicher, dass die Patient(inn)en gut auf ihre Operation vorbereitet sind, und verringert die Zahl der Stornierungen in letzter Minute.

Zukunft

Derzeit wird an der Erweiterung des Algorithmus gearbeitet. Zusätzlich zu den Triage-Ergebnissen der telefonischen oder physischen Beratung wird ein Teil der Patient(inn)en für ein vollständiges digitales Screening geeignet sein. In der letztgenannten Gruppe wird der Inhalt der Patient-Journey-App automatisch aktualisiert, und den Patient(inn)en werden Informationen über die Anästhesietechnik gezeigt, woraufhin eine informierte Einwilligung eingeholt wird. Das vollständig digitale Screening wird zu einem weiteren Effizienzgewinn des POS führen.